Was bedeutet eigentlich IP 65? Oft steht es schon in der Produktbezeichnung? Ist das ein Qualitätskriterium? Im Prinzip ist diese Interpretation richtig, denn Außenleuchten, Steckdosen und Geräte mit der Kennung IP65 müssen besonders gut verarbeitet sein. Tatsächlich ist IP65 jedoch eine Schutzart.
Was sind Schutzarten?
In Feuchträumen und im Freien sind nur Leuchten und Geräte erlaubt, die die Vorgaben einer hohen Schutzart erfüllen.
Die erste Kennziffer der Schutzart beschreibt gleich zwei Gefahrenaspekte gleichzeitig. Und zwar wie die Gartenleuchte oder Steckdose gegen Fremdkörper und wie sie gegen direktes Berühren geschützt ist. In der zweiten Kennziffer ist nur der Schutz vor Wasser codiert.
Eine Gartenleuchte oder ein Gehäuse mit der Kennung IP65 ist staubdicht, hat vollständigen Schutz gegen Berührung und ist gegen Strahlwasser aus jedem beliebigen Winkel geschützt – ideal für Bodeneinbauleuchten oder Außenleuchten, die dem Gartenschlauch standhalten sollen.
Noch stärker gegen Wasser geschützt sind folgende Schutzarten:
IP67: Schutz gegen zeitweiliges UntertauchenIP68: Schutz gegen dauerhaftes Untertauchen
IP67 und IP68 findet man häufig in Bad und Sauna. Besteht Überschwemmungsgefahr, so können diese Schutzarten auch im Garten oder der Garage angebracht sein.
Was sind Schutzklassen?
Neben den IP Schutzart gibt es noch die IP Schutzklasse. Sie sind mit den Römischen Zahlen I-III codiert. Sie geben an, wie was elektrische Gerät oder Bauteil gesichert ist, um einen elektrischen Schlag zu verhindern – auch bei einem Kurzschluss.
Schutzklasse I: Alle leitfähigen Gehäuseteile sind mit einem Schutzleiter verbunden, der geerdet ist.Schutzklasse II: Alle Teile die unter Spannung stehen sind verstärkt isoliert.
Schutzklasse III: Schutz durch Kleinspannung bedeutet, dass die Leuchte mit einem Sicherheitstrafo oder einer Batterie betrieben wird. Bei einem Stromschlag fließt Strom, aber der ist nicht lebensgefährlich hoch.
Tipp: Dass Schutzarten und Schutzklassen international gültig sind, zeigt das Kürzel „IP“, das für „International Protection“. Wer die Kennung mit „Ingress Protection“ übersetzt, ist zwar kreativ, hat aber unrecht.