Man kennt es selbst vom gewohnten Besuch im Supermarkt: Gemüse und Obst erscheinen knackig frisch, das Fleisch ist saftig rot. Schaut man dann nicht genau hin was im Einkaufswagen landet, ist die Enttäuschung daheim auch mal groß, denn das Licht im Supermarkt ist oftmals speziell auf die Waren angepasst, um diese möglichst gut aussehen zu lassen. Da wird mit Farbtemperatur und Filtern gearbeitet, um sie besonders schmackhaft erscheinen zu lassen. An der Fleischtheke wird beispielsweise Licht mit einem hohen Rotanteil eingesetzt, bei Fisch ist es eher kaltweiße Beleuchtung. Dabei ist zu beachten, dass nicht tatsächlich farbiges Licht genutzt wird, um die Waren quasi neu einzufärben. Die Beleuchtung dient vor allem dazu kleine Mängel, die der Qualität nicht abträglich sind, zu kaschieren und die natürliche Farbe hervorzuheben. Hier spielt auch die Farbwiedergabe eine Rolle, um die Farben nicht zu verfälschen. Gerade bei Kosmetikprodukten hat dies großen Einfluss.
Zudem muss das Licht so eingestellt werden, dass es den Frischwaren nicht selbst schadet. Zu hartes Licht und große Wärmeentwicklung können einen negativen Einfluss auf die Haltbarkeit von frischen Produkten haben. Hier werden seit einiger Zeit LEDs eingesetzt, da diese weitaus verträglicher für die Lebensmittel sind, als andere Leuchtmittel.
Was für den Kunden teilweise wie Täuschung wirkt, ist andererseits für die Märkte von essenzieller Bedeutung. Diese müssen ihre Frischwaren in ein gutes Licht zu setzen, um sie möglichst schnell abzuverkaufen, bevor diese mit der Zeit verderben. Waren, die auch nur leichte Spuren und Verfärbungen zeigen, bleiben oftmals im Regal zurück und müssen letztlich sogar entsorgt werden, obwohl sie ursprünglich keine Mängel aufwiesen. So entstehen unnötige Verluste für den Marktbetreiber und zudem eine nicht unerhebliche Ressourcenverschwendung. Eine zu stark schönende Beleuchtung schadet dem Markt aber auch, da die Kunden das Vertrauen verlieren und dann stattdessen bei der Konkurrenz einkaufen gehen.